Rohstoffe für Blasfolien
Polyethylen kann auf Basis von Ethen, das aus Erdöl und Erdgas gewonnen wird, hergestellt werden, aber auch mithilfe technischer Verfahren aus biologischen Rohstoffen gewonnen werden. Die chemische Struktur von biobasiertem PE und erdölbasiertem PE ist am Ende die gleiche.
Mögliche Rohstoffe für biobasiertes Polyethylen:
- Zucker (Zuckerrohr, Zuckerrüben)
- Stärke (Mais, Kartoffeln, Getreide)
- Cellulose (Holz)
- Rest- und Nebenstoffe, z. B. Tallöl – Nebenprodukt der Zellstoffindustrie
Kritisch wird der Anbau von Pflanzen wie Zuckerrohr gesehen. Zum einen werden hierfür Flächen verbraucht, die dann nicht mehr für den Nahrungsmittelanbau zur Verfügung stehen, zum anderen werden häufig Pflanzenschutzmittel eingesetzt, welche die Umwelt zusätzlich belasten. Bei der Verwendung von Cellulose oder Lignin besteht hingegen keine Nahrungs- und Futtermittelkonkurrenz, wie die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) feststellt.
Blasfolien – Recycling und Wiederverwendbarkeit
PE ist vollständig recycelbar. Aus Polyethylenfolien kann man (Re-)Granulate, die auch als Rezyklate bezeichnet werden, herstellen. Diese können dann für die Produktion neuer Folien verwendet werden.
Schwieriger zu recyceln sind Mehrschichtfolien aus unterschiedlichen Stoffen wie Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, EVOH etc. Hier lassen sich die einzelnen Schichten derzeit noch schlecht voneinander trennen. Allerdings wird an diesem Problem bereits geforscht. Wissenschaftler der Universität Winsconsin-Madison haben eine Methode zur Rückgewinnung der Polymere aus Mehrschichtkunststoffen, bestehend aus PE, EVOH und PET, durch den Einsatz von Lösungsmitteln entwickelt.
Biologische Abbaubarkeit von PE
PE enthält dieselben organischen Grundsubstanzen wie Holz und Pflanzenfasern, und zwar Kohlenstoff und Wasser. PE-Folien verbrennen vollkommen rückstandsfrei. Es entstehen weder giftige Dämpfe noch Gase, Geruchsbelästigungen, Abwässer oder Schlacken. Polyethylen ist allerdings nicht biologisch abbaubar, d. h. der Stoff zersetzt sich in der Umwelt nicht.
FAQ zu Blasfolien
Was ist der Unterschied zwischen Blas- und Castfolien?
Für beide Folienarten verwendet man sogenannte Extruder bzw. Extrusionsanlagen. Der entscheidende Unterschied besteht darin, wie die flüssige Kunststoffschmelze verarbeitet wird: Blasfolien werden mittels Blasverfahren, Castfolien mittels Gießverfahren hergestellt.
Hieraus resultieren unterschiedliche Produkteigenschaften: Blasfolien haben eine gleichmäßige Stärke und sehr gute mechanische Eigenschaften in Längs- und Querrichtung (biaxial). Castfolie hat eine weniger gleichmäßige Dicke. Sie hat eine gute Dehnbarkeit ausschließlich in Längsrichtung. Durch das einfachere Herstellungsverfahren ist Castfolie allerdings sehr preiswert.
Welche Materialien werden typischerweise zur Herstellung von Blasfolie verwendet?
Blasfolie besteht aus Thermoplasten, also Kunststoffen, die sich bei bestimmten Temperaturen einfach verformen lässt. Häufig werden mehrere Stoffe kombiniert. Die äußere Schicht soll beispielsweise sehr widerstandsfähig und bedruckbar sein, die innere Schicht lebensmittelecht. Hierfür werden Stoffe wie PP, PE oder PA verwendet.
Woran erkennt man die Qualität einer Blasfolie?
Eine hochwertige Folie erkennt man daran, dass sie sehr reißfest, dehnbar und durchstoßfest ist, hohe Halte- und Rückstellkräfte hat und sich mit Stretchmaschinen sehr leicht verarbeiten lässt.
Haben Blasfolien aus biobasierten und erdölbasierten Kunststoffen die gleichen Eigenschaften?
Das Polyethylen aus biobasierten Rohstoffen hat den gleichen Aufbau wie Polyethylen aus Erdöl. Bio-Polyethylen eignet sich also ebenso gut für die Verarbeitung mit Extrudern und zum Blasformen. Biobasierte und erdölbasierte Kunststofffolien haben die gleichen Eigenschaften.
Quellen:
https://www.lasiportal.de/verpackung/nachhaltige-folie/
https://www.ifbb-hannover.de/files/IfBB/downloads/Verarbeitung-von-Biokunststoffen-Internet_2016.pdf
https://www.oekolandbau.de/verarbeitung/verkauf/verpackung/biobasierte-kunststoffe/
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3834.pdf